Hermès setzt in seiner Prêt-à-Porter-Schau auf grafische Linien
Die Galionsfigur der Show des Herbst-Winter 2022-23 ist ein hautenges, leichtes Maschenoberteil, das mit Transparenz spielt. Der dazu getragene lange Faltenrock steht dem i nichts nach – auch hier wechseln sich Falten und transparente Bahnen ab. Die Taille ziert ein Gürtel mit einer rasselnden Kette. Da drängt sich der Begriff Reiter-Techno auf, der aber keinen Gegensatz enthält, sondern eher ein Beweis für die Zeit ist, in der wir angekommen sind.
Bei Hermès stehen Herbst und Winter 2022-23 unter dem Zeichen der Veränderung, der Unsicherheit mit der Frage, in welche Richtung es morgen geht. Linien zeichnet die Hermès-Designerin Nadège Vanhee-Cybulski auf viele der gezeigten Modelle in Form von breiten Streifen, mal längs, mal quer oder in anderer grafischer Anordnung.
Hautenge Hosen und Shorts wechseln ab mit langen, schwingenden, plissierten Röcken, mit breitem Gürtel. Trachtenelemente im Rücken werten einen Jacquardmantel auf. Dem kalten Winter begegnet ein weiter blauer Lammfell-Mantel, der beidseitig getragen werden kann. Im Gegensatz dazu stehen leichte weite Kleider und Ensembles mit schwingenden Jabots und Volants.
Eine schlanke Silhouette der Trägerin ist ein Muss für die hautengen Ensembles, vor allem, wenn Strickstoffe im Spiel sind. Zu Miniröcken und Shorts werden Streifen-Overknee-Strümpfe getragen, die die kniehohen Stiefel darüber optisch verlängern. Ob bei langen oder kurzen Hosen, Lodenmänteln oder Kleidern, Streifen sind omnipräsent. Lederkleidung erhält durch sie eine besondere Note, da sie mit unterschiedlichen Strukturen hervorgehoben werden. (Photos: Laufsteg: @Filippo Fior – Details: @Gaspar Ruiz Lindberg)